
Die Kluge
Oper in einem Akt von CARL ORFF
Dichtung vom Komponisten
HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER LEIPZIG - BLACKBOX
PREMIERE: 08.04.2022
Musikalische Leitung
Ben Weishaupt
Inszenierung
Tilman aus dem Siepen
Bühne und Kostüm
Frida Grubba
Licht
Holm Querner, André Thorhauer
Der König
Anton Haupt
Der Bauer
Simon Hegele
Des Bauern Tochter (Die Kluge)
Felicitas Wrede
Der Kerkermeister
Markus Auerbach
Der Mann mit dem Esel
Sebastian Seibert
Der Mann mit dem Maulesel
Christian Moellenhoff
1. Strolch
Ervin Ahmeti
2. Strolch
Tim Rassow
3. Strolch
Valentin Schneider
Fassung mit zwei Flügeln uns Schlagwerk
Studioproduktion der HMT Leipzig: Eine packende „Kluge“ von Orff
"'Oh, hätt‘ ich meiner Tochter nur geglaubt!', wiederholt der Bauer immer und immer wieder. Da sitzt er nun, im Kerker, beziehungsweise mitten im Publikum der Blackbox, und suhlt sich im 'Was wäre wenn'. Carl Orffs Einakter 'Die Kluge' oder 'Die Geschichte vom König und der klugen Frau' basiert auf dem Märchen 'Die kluge Bauerntochter'. Die Fachrichtung Klassischer Gesang und Musiktheater der Hochschule für Musik und Theater 'Felix Mendelssohn Bartholdy' (HMT) hat sich in der neuen Studioproduktion des Stoffs angenommen und daraus einen packenden Abend gemacht. [...]
Tilman aus dem Siepens Inszenierung geht weg vom Märchenhaften, hin zum Morbiden und grotesk Komischen. Die drei Strolche Ervin Ahmeti, Tim Rassow und Valentin Schneider spielen mit feiner Situationskomik, wenn sie versuchen, einem Maulesel ein Eselfohlen unterzujubeln. Der aus dem Ehebett gescheuchte König gibt ihnen Recht, um so schnell wie möglich zu seiner frisch Angetrauten zurückzukehren.
Entwaffnend komisch ist die Szene im Weinkeller. Zwischen Alkoholduschen und Trinkgesängen befördern sich die Strolche ins Delirium. Die sängerische und auch die spielerische Qualität der Besetzung ist durchweg extrem hoch. Sebastian Seiberts Buffo-Tenor sticht in der Rolle des Mannes mit dem Esel hervor: Mit klarer Diktion und hellem Timbre changiert er zwischen verzweifelter Komik und zunehmend ernster Verzweiflung. [...]
Frida Grubbas Bühne und Kostüm bedienen sich klarer Linien, verzichten auf Schnickschnack. Schlichte, schwarze T-Shirts verraten mit Aufdrucken, wer spricht oder kommentieren ironisch. Ein weiteres Mal überlistet die Kluge ihren Mann. Wrede singt das Schlaflied hintersinnig und berührend. Und doch muss die Bauerntochter schlussendlich feststellen: 'Klug sein und lieben kann kein Mensch auf dieser Welt.'"
Katharina Storck, Leipziger Volkszeitung
























